Teil 1
Seiser Alm
Tag 1 bis 7
09.09. - 16.09.
Teil 2
Venedig
Tag 7 bis 14
16.09. - 23.09.
Teil 3
Gardasee
Tag 14 bis 21
23.09. - 30.09.
Unseren Sommerurlaub im September 2023 verbrachten wir in Italien. Wir campten dabei an drei verschiedenen Orten und Campingplätzen: Camping Seiser Alm (Völs am Schlern), Union Lido (Cavallino-Treporti, Venedig) und San Francesco Village Camping (Desenzano del Garda, Gardasee).
Teil 1 und Woche 1 unserer Reise startet in Völs am Schlern (Südtirol) beim „Camping Seiser Alm“.
09. – 16.09.2023
8 Tage / 7 Nächte
Unsere Gesamtbewertung:
Tag 1 bis 7
09.09. - 16.09.
Tag 7 bis 14
16.09. - 23.09.
Tag 14 bis 21
23.09. - 30.09.
Um 02:30 Uhr nachts ging es los und das Navi zeigte zunächst eine verheißungsvolle Ankunftszeit von ca. 14:00 Uhr an. Das wir für die 850 km aber 3 Stunden länger brauchen würden, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht… Die kritischen Autobahn-Kreuze um Frankfurt und Stuttgart haben wir sehr gut und staufrei passieren können, doch die Durchfahrt von Österreich zog sich wie Kaugummi – auch wenn es an der Mautstation nur eine sehr geringe Wartezeit gab (zwei je 10-Tages-Vignetten hatten wir im Voraus erworben, sodass wir nur die Mautgebühren entrichten mussten).
Irgendwann gegen 17 Uhr erreichten wir aber dann unser Ziel in Völs am Schlern, das “Seiser Alm Camping” und durften nach dem üblichen Aufbauen und Einreichten das erste Alpenglühen.
Heute machten wir uns direkt auf zur Seiser Alm, Europas höchstem Hochplateau. Direkt oberhalb des Campingplatzes an der Strasse befand sich eine Bushaltestelle, von der aus uns der Bus zu der nur 4 Fahrminuten entfernte Seiseralm-Bahn brachte. Hier gab es dann die erste freudige Überraschung: zum 20-jährigen Bestehen der Seilbahn war die Berg- und Talfahrt gratis – ein gelungener Einstieg in den Urlaub!
Juli mochte erwartungsgemäß weder die Busfahrt, noch die Gondelfahrt – der Maulkorb tat leider ein Übriges dazu bei… aber nach ein paar Metern Wandern waren die “Strapazen” zunächst vergessen und sie hatte auch richtig viel Spass!
Unsere erste Wandertour führte uns vorbei an der Tschötsch-Alm, Richtung Puflatschspitze (2177m), und Gollerspitz (2077m) zurück an der Arnika-Hütte vorbei. Am Ende standen knapp 10km in 2:20h und 408 Hm auf “der Uhr”.
Da wir heute eine etwas längere Wanderung planten, verzichteten wir auf unser Frühstück am Campingplatz und machten uns direkt auf den Weg zur Seiseralm. Am Ticketschalter lösten wir dann ein 3-Tages-Ticket, welches zur 3-maligen Berg- und Talfahrt innerhalb von 7 Tagen ab Ersteinlösung berechtigte. Der Preis: 57 EUR pro Person, ein Hund kostete extra.
Heute wanderten wir knapp 15km in 3:26 mit 505 Hm mit Aussicht Richtung Santnerspitz und Blick nach Saltria. Ein großer Teil verlief durch beschattete Waldabschnitte, was uns angesichts der Temperaturen von um die 27 Grad sehr gelegen kam.
Das Wetter war heute wieder bombastisch und so zog es uns erneut die Seilbahn hoch zur Seiser Alm. Unser Ziel war zunächst die von der Seilbahn gut 1,5km entfernte Gostnerschwaige (Malga Gostner) – einer Alm mit Käserei. Leider war der “Käsereimeister” jedoch nicht anwesend und daher gab es leider keinen frischen Käse zum Probieren oder Kaufen – sehr schade…
Über komoot entschieden wir uns dann für die sog. “Panorama Runde“ mit Blick auf den Lang- und Plattkofel – wie sollte es anders sein. Die Route führte uns heute recht abwechslungsreich über Felder und Wiesen, angelegte Wanderwege und kurze Schotterabschnitte. Alles in allem eine beschauliche und gut zu bewältigende Runde.
In der Nacht zog ein heftiges Gewitter über uns, sodass wir den Tag etwas entspannter angingen. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir mit dem Bus ins nicht weit entfernte Kastelruth. Der kleine beschauliche Ort hält einige schöne Häuser(Fassaden) und kleine Gassen bereit, in denen es einiges zu entdecken gibt.
Auf dem Krausplatz gibt es neben dem Dorfbrunnen vor allem die Pfarrkirche (Parrocchia dei Santi Pietro e Paolo in Castelrotto) und dem ein paar Meter getrennt stehenden Kirchturm Campanile di Castelrotto zu bestaunen. Wirklich beeindruckende Malereien zieren hier Decken und Wände – absolut sehenswert!
In der Nacht zu Donnerstag zogen immer mal wieder kurze Schauer durch, aber nicht wirklich schlimm. Juli war heute morgen nicht ganz so fit – vermutlich waren die letzten Tage mit den langen Wanderungen, Bus- und Seilbahnfahrten physisch wie psychisch etwas zu viel. So beschlossen wir, uns zunächst einigen hauswirtschaftlichen Arbeiten zu widmen (Wäsche waschen, saugen, putzen, Wohnmobilaußenreinigung,…).
Am frühen Nachmittag brachen wir dann mit den Gravelbikes – aber ohne Juli – auf nach Völs am Schlern. Das kleine Dörfchen liegt nicht weit entfernt und hält ein paar Sehenswürdigkeiten bereit:
Zunächst begaben wir uns einen schmalen Pfad hoch zur St.Peter Kirche. Sie steht auf einem seit der älteren Bronzezeit besiedelten Hügel westlich in Völs und wurde 1371 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Kirche ist nicht öffentlich zugänglich, aber das machte uns nichts aus. Vom Hügel aus hat man einen schönen Blick auf Völs, das Schlernmassiv und den Rosengarten.
Auf dem Weg dorthin geht man an einem alten Luftschutzbunker vorbei – etwas gruselig und nicht minder muffig von innen – aber auch irgendwie interessant.
Im Dorfkern besichtigten wir dann noch die kleine, aber wieder mit wunderschönen Malereien verzierte, Pfarrkirche. Kurz verweilt brachen wir mit einem Stück Pflaumenkuchen und einer Maronencreme-Praline auf nach Hause.
Der letzte “volle” Tag bricht heute an und da wir von unserer 3er-Seilbahnkarte noch eine Fahrt zur Verfügung hatten, stand fest, dass wir heute nochmals hochfahren. Das Wetter war bewölkt und nebelig, aber das machte uns nichts aus.
Die Route führte uns wieder Richtung Santnerspitze, vorbei an der Arnika-Hütte mit einem eigentlich schönen Blick auf Kastelruth – aber der war leider wolkenverhangen. Auf der Puflatsch-Alm gab es dann zum Abschied Apfelglühwein (4€), Kaiserschmarren (12€) und eine Käseplatte (15€). Ein gelungener “Seiser Alm-Abschluss”!
Auf dem Weg nach Venedig/Cavallino-Treporti wollten wir eigentlich einen Abstecher nach Bozen machen und die Stadt besichtigten, was allerdings mangels Wohnmobil-Parkplätzen ausgefallen ist. Wir bedauern das sehr, denn alle angefahren Parkplätze waren mit Schildern versehen, die entweder eine Gewichtsbeschränkung aufwiesen (2 Tonnen) und/oder eine Höhenbeschränkung (2 Meter). So sind wir nur einmal “durch” die Stadt durchgefahren, statt uns die Sehenswürdigkeiten anzusehen und machten uns dann auf direktem Wege zu unserem zweiten Campingplatz Union Lido.
Wir lassen uns natürlich gerne von anderen Campern inspirieren, bilden uns aber auch genauso gerne eine eigene Meinung, die natürlich ebenso „subjektiv“ ist. Für uns als „Junges Paar mit Hund und Wohnmobil“ sind durchaus andere Bewertungskriterien maßgebend als für die 5-köpfige Familie mit Caravan oder eine Jugendgruppe mit Zelt. Außerdem ist eine Bewertung ja auch immer nur eine Zeitpunkt-Aufnahme und kann möglicherweise bereits ein paar Wochen / Monate später schon anders ausfallen…
Anreise und Lage
Die Anreise verlief problemlos und der Platz war gut ausgeschildert. In der Rezeption / Anmeldung sprach man deutsch und der Check-In war in wenigen Minuten erledigt. Der Platz liegt unterhalb einer Hauptverkehrsstrasse, an der es zwei Bushaltestellen gab und die man in wenigen Gehminten erreicht. Von hier konnte man problemlos (meist im 30-Minuten Abstand) in die benachbarten Orte (Seis / Seiser Almbahn, Völs, Kastelruth,…) fahren.
Platz und Ausstattung
Der Platz bot einen kleinen Mini-Markt mit den gängigen Lebensmitteln, einen Außenpool, zwei Kaffeeautomaten und sogar zwei Pizzaautomaten (10€). Eine 7-tägige Besucherkarte ermöglichte die kostenlose Nutzung des Busverkehrs, den wir gerne genutzt haben! Ein Restaurant steht ebenso zur Verfügung. Frischwasser gab es für 4 Stellplätze gemeinsam in der Ecke der Plätze – ebenso Strom (der leider nach Verbrauch und nicht pauschal abgerechnet wurde).
Sanitäranlagen
Es gab ein Sanitärgebäude für den gesamten Campingplatz. Hierin enthalten waren sämtliche Einrichtungen vorhanden (Toiletten, Hundedusche, Duschen und Waschkabinen, ein Waschraum mit Waschmaschine (4€), Trockner (4€), Heizungstrockner (kostenlos), Chemietoiletten-Entsorgung, 3 kostenlose Geschirrspüler). Gerade in der “Hochzeit” morgens und abends war es hier recht gut besucht – die Anzahl der Duschen ist dann doch etwas zu wenig… Positiv aber ist hervorzuheben, dass es immer sauber war, denn mehrmals am Tag wurde das Gebäude gereinigt.
Freizeit / Aktivitäten
Hier ist eigentlich für jeden etwas dabei… Neben Radfahren, Wanderungen, Ski-Fahren im Winter und diversen andern sportlichen Betätigungen laden die kleinen umliegenden Dörfer immer zu einem Kaffee und Kuchen ein. Geschichtlich gibt es vor allem alte Kirchen zu besichtigen, die mit viel Charme überzeugen können.
Ver-/Entsorgung WoMo
Für 2€ konnte man im CamperClean seine Toilettenkassette säubern lassen, oder auch kostenlos im Sani-Gebäude entleeren. Grau- (aber auch Schwarzwasser) konnte man vor dem Campingplatz auf einem sehr gut zugänglichen und befahrbaren Platz entsorgen.
WLAN / Mobilfunkempfang
WLAN-Empfang gab es kostenlos und reichte zum gelegentlichen Surfen im Internet aus. Unser Smart-TV konnte leider nicht damit betrieben werden, da der Zugang über eine vorgeschaltete Login-Seite erfolgte. Der Mobilfunk-Empfang war aber ausreichend und genügte uns zu jeder Zeit – auch oben auf der Seiser Alm hatte man jederzeit Empfang!
Preis/Leistung
Bezahlt haben wir vor Ort nochmals 249,90 EUR, die Anzahlung betrug 189 EUR. Zu Entrichten war eben den Stellplatzkosten auch eine Umweltabgabe, Kurtaxe und Strom nach Verbauch. Somit betrug der Preis/Nacht alles in allem über 70 EUR pro Nacht. Das war bis dato die teuerste Übernachtung für uns als Camper…
Insgesamt vergeben wir über alle Kriterien sehr sehr gute 4,5 Sterne.
Unser Fazit für unseren Aufenthalt hier. Neben den „harten“ Bewertungskriterien oben, spielen in unserem Fazit auch die „weichen“ Kriterien eine Rolle, wie zum Beispiel der „Wohlfühlfaktor“ und das allgemeine „Drumherum“ – plus darüber hinaus auch all das, wofür man nicht unbedingt Sterne vergeben kann (Wetter, Mitcamper, Freundlichkeit, Stimmung,…) bzw. was in kein Bewertungsschema passt.
Empfehlung ja / nein
Viel gibt es an dem tollen Platz nicht auszusetzen. Das Panorama und die Sicht auf das Schlernmassiv mit abendlichem Alpenglühen entschädigt für vieles und lässt die kleinen “Mängel” schnell vergessen. Als Hundebesitzer hätten wir uns etwas mehr Grün-/Auslauffläche gewünscht und auch die Anzahl der Duschen dürfte gerne um einige erhöht werden. Der Stellplatz war eine Kiesfläche mit etwas Grün am Rand. Das hatte den Vorteil, dass das Regenwasser schnell versickern konnte und leider den riesen Nachteil, dass bei trockenem Boden absolut kein Hering ganz eingeschlagen werden konnte (nicht mal PeggyPegs Stahlwürmer…). Nach dem ersten Regenschauer konnte man dieses aber “korrigieren”. So hatte sogar der Regen hier etwas “Gutes”.
Würden wir wiederkommen? JA, gar keine Frage, auch wenn der Preis schon heftig ist – in der Nachsaison jetzt im September haben wir alles in allem über 70 EUR/Nacht bezahlt!!! Unser Stellplatz (217) war eine gute Wahl, auch wenn wir zu Hause erst nach den “Terassen-Plätzen” geschaut hatten – doch hier stellte sich heraus, dass man diese gar nicht benötigt und sie darüber hinaus beim Sonnenuntergang schneller beschattet sind. Das Geld kann man lieber in ein paar Flaschen guten Weins investieren!
Unser Fahrtenbuch mit einer Liste und Links zu allen unseren Fahrten – und ein paar Statistikzahlen…
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